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Institutionen: Institutionen sind soziale Strukturen, die das menschliche Verhalten organisieren und steuern. Sie können formell oder informell sein, und sie können öffentlich oder privat sein. Siehe auch Institutionalisierung, Gesellschaft, Gemeinschaft, Öffentlichkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Public Choice-Theorie über Institutionen - Lexikon der Argumente

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Institutionen/Public-Choice-Theorie/Farber: Interaktionen zwischen verschiedenen Zweigen der Regierung: Die Public-Choice-Theorie geht davon aus, dass Akteure strategisch handeln (Cooter, 2002)(1) - das heißt, sie berücksichtigen, wie andere Akteure auf ihre eigenen Handlungen reagieren werden und passen ihre Entscheidungen entsprechend an. Dies erlaubt der Public-Choice-Theorie, die Werkzeuge der Spieltheorie zu nutzen, um politisches Verhalten zu untersuchen.
Beispiel/USA: (...) die komplexen Interaktionen zwischen Kongress, Behörden und Gerichten bei der Gesetzesauslegung. Der Kongress muss entscheiden, wie viel Ermessensspielraum er den Behörden einräumen will. Bei dieser Entscheidung muss der Kongress berücksichtigen, wie die Behörden diesen Ermessensspielraum ausüben werden und wie die Gerichte auf die Maßnahmen der Behörden reagieren werden. Die Behörden wiederum müssen berücksichtigen, ob die Gerichte ihre Entscheidungen bestätigen werden und wie der Kongress auf ihre Ermessensausübung reagieren wird (z.B. bei der Festlegung ihrer Budgets).
Wenn sie ergebnisorientiert sind, wie Public Choice annimmt, müssen die Richter auch berücksichtigen, wie ihre Entscheidungen künftige Maßnahmen der Behörde beeinflussen werden, ob ihre Entscheidungen vom Kongress außer Kraft gesetzt werden, und möglicherweise, wie richterliche Strategien die Bereitschaft des Kongresses beeinflussen könnten, den Behörden Ermessensspielraum zu geben. Der Kongress selbst ist ein komplexes Gebilde, bestehend aus zwei
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Zweigen (und, je nach Komplexität des Modells, aus Gatekeeper-Ausschüssen). Jeder Akteur wird durch seine Erwartungen darüber beeinflusst, wie sich alle anderen Akteure verhalten werden.
Public Choice: (...) mit Hilfe der Spieltheorie lassen sich Gleichgewichtsmuster aufstellen, bei denen die Erwartungen aller Akteure mit ihren Strategien übereinstimmen. Doch angesichts der Komplexität der Interaktionen (Jacobi, 2010(2), S. 242) sollte es nicht überraschen, dass die Lösungen in hohem Maße von den genauen Annahmen abhängen und die empirische Unterstützung spärlich ist (Mashaw, 2010(3), S. 40-41; Stephenson, 2010(4), S. 315). Daher sind die Arbeiten in diesem Bereich zwar sehr interessant, aber die Schlussfolgerungen sind alles andere als robust.
>Staatliche Strukturen/Public Choice-Theorie
, >Verfassungsstrukturen/Public Choice-Theorie.

1. Cooter, R. D. (2002). The Strategic constitution. Princeton, NJ: Princeton University Press.
2. Jacobi, T. (2010). "The Judiciary," in D. A. Farber and A. J. O'Connell, Hrsg., Research Handbook on Public Choice and Public Law, 234—259. Northampton, MA: Edward Elgar.
3. Mashaw, J. (2010). "Public Law and Public Choice: Critique and Rapprochement," in D. A.
Farber and A. J. O'Connell, eds., Research Handbook on Public Choice and Public Law, 19-48. Northampton, MA: Edward Elgar.
4. Stephenson, M. C. (2010). "Statutory Interpretation by Agencies," in D. A. Farber and A. J. O'Connell, Hrsg., Research Handbook on Public Choice and Public Law, 19—48. Northampton, MA: Edward Elgar.

Farber, Daniel A. “Public Choice Theory and Legal Institutions”. In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Public Choice-Theorie

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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